Immobilienmarkt Berlin


18. Oktober 2023

Schwere Immobilienkrise in Deutschland: Preise fallen, aber nicht alle profitieren

Der deutsche Immobilienmarkt befindet sich in einer paradoxen Situation: Während die Preise für Wohnimmobilien sinken, wird der Traum vom Eigenheim für viele nicht realisierbarer. Grund dafür sind gestiegene Finanzierungskosten und die Wichtigkeit der Energiebilanz.

  • Der zentrale Faktor sind die gestiegenen Leitzinsen, die mittlerweile bei 4,5% liegen. Damit einher gehen kräftig gestiegene Bauzinsen, die die Kredite für Immobilieninteressenten deutlich verteuern. Die Immobilienpreise sinken zwar, aber nicht in dem Maße, wie die Finanzierungskosten steigen. Insbesondere Neubauten verlieren aufgrund der Zinswende an Wert.
  • In Zeiten des wirtschaftlichen Wandels und der anhaltenden Immobilienmarktkrise haben Banken und Finanzinstitute in Deutschland ihre Richtlinien für die Vergabe von Immobilienkrediten verschärft: Risikomanagement, Verschärfte Bonitätsprüfung und höheres Eigenkapital
  • Eine weitere Entwicklung macht vor allem Bestandsimmobilien zu schaffen: der Fokus auf die Energiebilanz. Immer mehr Käufer legen Wert auf eine gute Energieeffizienz, wodurch ältere Häuser mit schlechter Energiebilanz besonders hart getroffen werden. Da zukünftige energetische Sanierungen anstehen könnten, verlieren solche Immobilien noch stärker an Wert.
  • Deutlicher Anstieg des Immobilienangebots auf dem Markt: Inmitten der sich verändernden wirtschaftlichen Landschaft zeichnet sich ein neues Phänomen auf dem deutschen Immobilienmarkt ab: Ein drastischer Anstieg des Immobilienangebots. Dieses erhöhte Angebot hat sowohl für Käufer als auch für Verkäufer bedeutende Auswirkungen. Mit mehr Auswahlmöglichkeiten und potenziell verhandelbaren Preisen könnten Käufer in der Lage sein, vorteilhaftere Bedingungen und Preise auszuhandeln. Allerdings könnte eine zu starke Sättigung des Marktes auch dazu führen, dass Immobilienpreise weiter fallen. Verkäufer hingegen könnten sich mit längeren Verkaufszeiten und dem Druck konfrontiert sehen, ihre Preise zu senken, um im Wettbewerb mit anderen Angeboten auf dem Markt zu bleiben.

Abschließend lässt sich festhalten: Inmitten dieser angespannten Situation blicken viele mit Sorge auf die weitere Entwicklung des Immobilienmarktes. Experten prognostizieren einen weiteren Rückgang der Immobilienpreise. Die zentrale Frage, die sich viele stellen, ist, wie weit dieser Trend noch gehen wird. 


Hauptgründe für sinkende Preise bei Wohnimmobilien

  1. Kräftig gestiegene Bauzinsen sorgen für höhere Kosten bei Krediten
  2. Die hohe Inflation senkt die Kaufkraft der Menschen
  3. Die Folge: Viele Menschen können sich den Immobilienkauf nicht mehr leisten
  4. Das Neugeschäft der Banken mit Immobilienkredite für Privatleute liegt seit Monaten am Boden

Der Immobilienmarkt in Berlin ist gekennzeichnet durch zurück­hal­te­nde Eigentümer, die eine hohe Kaufpreiserwartung auch gegen den Rat des Mak­lers aufrechterhalten wollen. Der Markt ist weiter gekennzeichnet durch ab­war­ten­de Käufer, die entweder weitere Kaufpreissenkungen erwarten oder Fi­nan­zie­rungs­pro­ble­me haben.

Stark gestiegene Zinsen und Gesamtkosten schwächen die Nachfrage bei Kaufinteressenten. Spekulationen auf eine Zinswende und eine lockere Geldpolitik halten wir weiterhin für verfrüht.

 

Immobilienpreise Prognose Berlin

Nicolas Ruland & Fabian Grünewald
Nicolas Ruland & Fabian Grünewald

Wir gehen davon aus, dass die Preise weiter zurückgehen werden, wobei man beachten muss, dass Berlin ein attraktiver Standort ist und bleibt. Nach der Überwindung der pandemiebedingten Rückgänge haben Zuzüge seit 2022 wieder zugenommen und die Prognose für 2040 geht von 4 Millionen Menschen oder mehr in Berlin aus, was Wohninvestitionen zur sicheren Anlage macht.

 

Der Markt ist aktuell weiter gekennzeichnet durch ab­war­ten­de Käufer, die entweder weitere Kaufpreissenkungen erwarten oder Fi­nan­zie­rungs­pro­ble­me durch das hohe Zinsniveau haben. Hinzu kommen Unsicherheit in Bezug auf die aktuelle Klimapolitik im Hinblick auf energetische Sanierungen. Bei Immobilien mit schlechten Effizienzwerten ist mit deutlichen Abschlägen auf den erzielbaren Preis zu rechnen.


22. September 2023

Immobilienpreise sinken weiter kräftig – Neues Rekordminus

In Deutschland haben die Preise für Wohnimmobilien im 2. Quartal 2023 einen signifikanten Rückgang erlebt. Verglichen mit dem 2. Quartal 2022 sanken die Häuserpreise im Durchschnitt um 9,9 %. Diese Entwicklung markiert den stärksten Rückgang der Wohnimmobilienpreise gegenüber einem Vorjahresquartal seit der ersten Erhebung dieser Daten im Jahr 2000. Das Statistische Bundesamt (Destatis) bestätigt, dass der Häuserpreisindex im 2. Quartal 2022 seinen Höchststand erreicht hatte. Seitdem sind die Preise für Wohnimmobilien in jedem folgenden Quartal gegenüber dem jeweiligen Vorquartal gefallen.

Jedoch fiel der Preisrückgang im 2. Quartal 2023 mit -1,5 % zum 1. Quartal 2023 geringer aus als in den beiden vorherigen Quartalen, wo die Preise im 1. Quartal 2023 um -2,9 % und im 4. Quartal 2022 um -5,1 % zum jeweiligen Vorquartal gesunken waren. 

Die Wohnimmobilienpreise in Deutschland, insbesondere in den Metropolregionen, haben im Vergleich zum Vorjahresquartal einen Rückgang erlebt. Berlin, als eine der Top-7-Städte Deutschlands, spiegelt diesen nationalen Trend wider.

In den Top-7-Metropolen, zu denen auch Berlin gehört, sanken die Preise für Eigentumswohnungen im Vergleich zum Vorjahresquartal um durchschnittlich 9,8 %. Für Ein- und Zweifamilienhäuser wurde sogar ein noch größerer Preisrückgang von 12,6 % verzeichnet. Wenn man dies mit dem 1. Quartal 2023 vergleicht, verringerten sich die Preise für Eigentumswohnungen um weitere 2,1 % und für Ein- und Zweifamilienhäuser um 2,4 %.

Auch in den ländlichen Gebieten sind die Preise gesunken, jedoch war der Rückgang dort nicht so stark wie in den Metropolen. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen waren Eigentumswohnungen 7,0 % günstiger und Ein- und Zweifamilienhäuser 8,1 % weniger kostspielig als im 2. Quartal 2022.

Die Daten für das Jahr 2022 und das 1. Quartal 2023 wurden zudem revidiert, mit einer Veränderungsrate von -6,8 % für den bundesweiten Häuserpreisindex im 1. Quartal 2023 gegenüber dem 1. Quartal 2022. Die Revisionen werden regelmäßig vorgenommen, um nachträgliche Meldungen und Änderungen zu berücksichtigen.

Diese Daten unterstreichen einen allgemeinen Trend des Rückgangs der Immobilienpreise, wobei dieser Rückgang in den Großstädten und speziell in Metropolen wie Berlin, ausgeprägter ist als in ländlicheren Regionen.

Quelle: https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_379_61262.html


19. September 2023

Stimmung der Finanzierer markiert Tiefstand

Das BF-Quartalsbarometer hat im September mit -20,22 den niedrigsten Wert seit Beginn der Datenreihe verzeichnet. Ob Finanzierungen zustandekommen, hänge in der gegenwärtigen Marktphase neben der Zukunftsfähigkeit des fraglichen Assets vor allem von der Eigenkapitalausstattung des Kreditnehmers ab.


18. Juli 2023

Preise für unsanierte Immobilien fallen

Eine aktuelle Analyse von ImmoScout24 verdeutlicht die Entwicklung der Angebotspreise für Immobilien, in Abhängigkeit von ihrer Energieeffizienzklasse, im jährlichen Vergleich:

Eine aktuelle Untersuchung von ImmoScout24 zeigt deutliche Preisunterschiede zwischen Immobilien unterschiedlicher Energieeffizienzklassen in kreisfreien Städten. Immobilien der Energieeffizienzklassen A und B verzeichnen stabile Preise, wohingegen Immobilien der Klassen C und D einen Preisrückgang von bis zu 8% erleben und in den Klassen E bis H einen Rückgang von 5,2%. Insbesondere unsanierte Immobilien spüren deutliche Einbußen, wobei sich eine steigende Tendenz zu energieeffizienten Immobilien beobachten lässt.

 

Steigende Sanierungskosten führen zu weiteren Preisnachlässen für unsanierte Immobilien, und die bevorstehenden Neuerungen des Gebäudeenergiegesetzes sowie EU-Vorgaben zur Energieeffizienz sorgen für ein Umdenken am Markt. Eine Umfrage von ImmoScout24, immoverkauf24 und YouGov zeigt, dass fast ein Viertel der Befragten aufgrund der befürchteten hohen Investitionskosten für Klimaschutzmaßnahmen von einem Immobilienerwerb absehen.

 

Die stabileren Preise für energieeffiziente Immobilien stehen in Kontrast zu deutlichen Preisreduktionen bei unsanierten Immobilien, welche die sich verändernden Präferenzen der Käufer und die Anpassung an gesetzliche Vorgaben widerspiegeln. Der Druck, energetisch zu sanieren, wird voraussichtlich die Preisentwicklung weiter beeinflussen, insbesondere in städtischen Gebieten, wo der Unterschied in den Angebotspreisen am deutlichsten ist.


06. Juli 2023

Berlin: Die Entwicklung des Immobilienmarktes im 1. Quartal 2023

Im 1. Quartal 2023 erlebte der Immobilienmarkt in Deutschland erhebliche Veränderungen. Es gab einen markanten Rückgang in der Gesamtzahl der Kauffälle von etwa 39 %, wobei die Anzahl von 6.038 Kauffällen im Vorjahreszeitraum auf 3.709 Kauffälle sank. Parallel dazu reduzierte sich der Geldumsatz signifikant um rund 53 %, von 5,1 Mrd. € im Vorjahreszeitraum auf 2,4 Mrd. €. 

Preislich verzeichneten nahezu alle Teilmärkte Rückgänge zwischen 6 % und 27 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Eine Ausnahme bildeten lediglich die Eigentumswohnungen im Neubau, bei denen sich der Preisanstieg im 1. Quartal 2023 fortsetzte. 

Diese Entwicklungen weisen auf eine signifikante Veränderung der Marktbedingungen und eine Abkühlung des Immobilienmarktes hin, abgesehen vom Neubausektor für Eigentumswohnungen, der weiterhin Preisanstiege verzeichnet.


08.06.2023

Klimaschutz-Investitionen und Finanzierungssorgen halten Interessenten vom Immobilienkauf ab

Finanzierungsprobleme und Sorgen über die Kosten für klimafreundliche Anpassungen hindern viele Menschen in Deutschland daran, Immobilien zu kaufen. Hier ist eine Zusammenfassung der zentralen Punkte:

Finanzierungs- und Investitionssorgen:

  • 23% der Befragten sehen hohe Investitionskosten, insbesondere für klimaschonende Heizungen und Dämmung, als Barriere für den Immobilienkauf.
  • 37% der kaufwilligen Menschen werden durch zu wenig Eigenkapital vom Kauf abgehalten, und 35% sehen zu hohe Immobilienpreise als Hürde.
  • Überfordernde Finanzierungsraten sind für 21% ein Grund, keine Immobilie zu erwerben.
  • Finanzierungssorgen sind bei Frauen mit 40% häufiger als bei Männern mit 35%.
  • 15% der Menschen werden durch die mit dem Besitz einhergehende Verantwortung vom Kauf abgehalten, 12% fürchten den Verlust an Flexibilität.

Demografische Unterschiede:

  • Die Sorgen sind besonders verbreitet bei Eltern von minderjährigen Kindern (26%) und bei Menschen zwischen 45 und 54 Jahren (29%).
  • Die Sorge um den Verlust an Flexibilität ist in Ostdeutschland mit 16% höher als in Westdeutschland mit 11% und am höchsten in Berlin mit 25%.

Markt und Ausblick:

  • Seit Mitte 2022 und mit steigenden Zinsen ist die Nachfrage nach Kaufimmobilien zurückgegangen, und Banken verlangen mehr Eigenkapital.
  • Die unklare finanzielle Belastung durch zukünftige Klimaschutzauflagen von Bundesregierung und EU lässt einen Kauf für viele als kaum kalkulierbares Risiko erscheinen.
  • Trotz dieser Herausforderungen zeigt die anziehende Nachfrage im 1. Quartal 2023, dass die Zuversicht wieder steigt und der Wunsch nach Eigentum bei der Mehrheit der Deutschen nach wie vor vorhanden ist.
  • Klare Kommunikation über Zuschüsse und Umsetzungsmöglichkeiten könnten potenziellen Käufern helfen.

Fazit:

Finanzierungsbedenken, hohe und unberechenbare Kosten, insbesondere in Verbindung mit Klimaschutzauflagen, sowie der Wunsch nach Flexibilität und geringer Verantwortung halten viele Deutsche vom Immobilienerwerb ab. Dennoch besteht nach wie vor ein grundsätzlicher Wunsch nach Eigentum, und eine klare Kommunikation und Unterstützung könnten das Vertrauen in den Immobilienmarkt stärken.